Presse:

BNN, 19.06.2017

Badische Zeitung, 2. Juni 2017

SWR Presse, 6. Mai 2017

Rheinische Post, 13. März 2017

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Westdeutsche Zeitung, 13. März 2017

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"Schlimmer geht’s nimmer als im Lehrerzimmer"

Der aus Offenburg stammende Kabarettist Markus Kapp gastiert mit seinem zeitkritischen Programm "Wir schweifen App" im Salmen.

 

OFFENBURG "Erst mal die Mails abrufen", dämpft Markus Kapp, der übrigens am gleichen Tag wie Angela Merkel Geburtstag feiert, eingangs gleich den Eröffnungsbeifall seines erwartungsfrohen Publikums und stimmt es damit auf das Thema des Abends ein: Wir können uns nicht mehr auf eine Sache oder eine Person konzentrieren, Multitasking sei das Zauberwort unserer Zeit. Frauen seien darin besonders gut, könnten gleichzeitig telefonieren, bügeln, kochen, Männer immerhin Fußballgucken und Biertrinken.

"Wir schweifen App" beschreibt der 43-jährige Offenburger den multimedialen Zeitgeist. Und warum? Weil wir Angst vor Langeweile haben, und – so sein böser Verdacht – " damit wir uns bloß nicht mit Dingen beschäftigen, die systemverändernd sein könnten".

Der in Windschläg aufgewachsene Diplomtheologe und Gymnasiallehrer, Musiker, Komponist, Arrangeur, Texter und Schauspieler hat eine beachtliche Karriere hingelegt. Mit sechs begann er Klavier zu spielen, die erste Band gründete er mit 14, mit 18 machte er für die nächsten zehn Jahre mit Schulkameraden Comedy, dann ging es in Karlsruhe weiter mit verschiedenen Produktionen, kurz darauf war er deutschlandweit unterwegs, komponierte verschiedene Musicals, leitete Bands, Chöre, wurde Creative Director einer Produktionsfirma für Radio-und TV-Spots und produzierte diverse CD’s als Komponist oder Studiomusiker. Seit zehn Jahren hat er sich auf Musikkabarett konzentriert, hauptsächlich Duo-Programme, im Juni hatte sein erstes Soloprogramm in Offenburg Premiere.

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Mit viel Schwung, Dynamik und Sprachakrobatik gönnte er am Samstagabend im Offenburger Salmen seinem Publikum kaum ein Atempause zwischen den Gags und Kuriositäten mit ständig wechselnder Thematik – sich selbst übrigens auch nicht. Fast zwei Stunden lang und ohne einen einzigen Hänger arbeitete er alles ab: Das Verhältnis der Geschlechter, im Stil von: "Männer gehen mit einer Mietze ins Bett und erwachen mit einem Kater" oder "Frauen, die etwas übergewichtig sind, leben länger, als Männer, die das erwähnen", über das Bildungsniveau ("Schlimmer geht’s nimmer als im Lehrerzimmer"), das menschliche Gehirn, das man sich wie einen Knast vorstellen solle "sind immer zu wenig Zellen da", die neuen Kommunikationsmittel ("Ich bin ein Depp, ich nutze What’s App") und das Fernsehen ( "Da bekommt man Kopfschmerzen und erfährt in der Werbung gleich was dagegen hilft"). Kapps ironische Gesellschaftskritik machte weder vor Tantra, Globuli, Religion, Vogelgrippe oder Pharmakonzernen Halt, noch vor Umwelt und Politik, ("In Uganda kostet eine Kalaschnikow so viel wie ein Hähnchen"). Moralisieren will er mit seinem Programm nicht, erklärte er, aber zum Nachdenken anregen und nicht nur Klamauk machen. Damit lag er bei seinem Publikum genau richtig. Es dankten ihm das humorige Feuerwerk von Denkanstößen, geistreichem Witz und parodistisch eingesetzter Musik mit langanhaltendem Applaus.

 

Di, 11. Oktober 2016

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.

von: Barbara Puppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

6. Juni 2016

Offenburger Tageblatt

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